Anreise mit Höhenmetern und Geländewagen
Eine Hochzeit auf einer Berghütte ist für Gäste – und auch für mich als Hochzeitsfotograf München – immer ein kleines Abenteuer. Das beginnt schon bei der Anreise: Von Bayrischzell aus geht es ein paar Kilometer ins Ursprungstal, wo der Parkplatz liegt. Von dort führt ein halbstündiger Fußmarsch über rund 200 Höhenmeter hinauf zum Sillberghaus auf 1.030 Metern. Wer den Weg in Dirndl oder Lederhosen zurücklegt, beweist nicht nur Kondition, sondern auch Stilbewusstsein. Schließlich sieht man nicht alle Tage, wie traditionelle Festkleidung und Bergpfad so harmonisch zusammenpassen. Zum Glück gibt es den Wirt mit seinem Geländewagen, der Gepäck, weniger wanderfreudige Gäste – und ja, auch Musiker und Fotograf samt Ausrüstung – sicher nach oben bringt.
Empfang mit Akkordeon und Kamera
Oben angekommen, wartete schon der musikalische Empfang: „Bayern-Hans“ mit seinem Akkordeon. Während er die ersten Töne spielte, habe ich die ankommenden Gäste fotografisch eingefangen. Das Brautpaar wanderte gemeinsam mit den meisten Gästen hoch – und wurde so gleich doppelt begrüßt: musikalisch und fotografisch. Ein schöner Moment, der die Stimmung für den Tag vorgab: herzlich, entspannt und mit einer Prise alpiner Bodenständigkeit.
Trachtenliebe auf der Alm
Schon beim ersten Blick auf das Brautpaar war klar: Hier wird nicht nur geheiratet, hier wird Tradition gelebt. Der Bräutigam im Trachtenanzug, die Braut im Dirndl – eine Kombination, die so zeitlos ist wie die Berge selbst. Einige Gäste ließen es sich nicht nehmen, stilecht in Lederhosen den Aufstieg zum Sillberghaus zu meistern. Wer behauptet, dass man für eine Hochzeit unbedingt Lackschuhe braucht, hat vermutlich noch nie gesehen, wie elegant man in Haferlschuhen eine Alm erklimmen kann.
Trauung unter freiem Himmel
Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, sodass die Trauung auf der Almwiese stattfinden konnte. Mit Blick auf die umliegenden Berge und begleitet vom leisen Rauschen des Windes entstand eine Atmosphäre, die kein noch so aufwendig dekorierter Festsaal hätte bieten können. Für mich als Hochzeitsfotograf Bayrischzell war es ein Geschenk: Natürliches Licht, emotionale Momente und eine Kulisse, die fast schon zu perfekt wirkte.
Sonnenterrasse, Sekt und kleine Anekdoten
Nach der Trauung ging es auf die Sonnenterrasse des Sillberghauses. Dort wurde angestoßen, gelacht und – wie es sich für eine Berghochzeit gehört – auch über die Wanderung nach oben gescherzt. (Kleiner Tipp: Wer in Skischuhen heiratet, hat beim Abstieg vermutlich die besseren Karten.)
Gruppenfoto mit Pool-Perspektive
Bevor wir zum Brautpaarshooting übergingen, stand das große Gruppenfoto auf dem Programm. Praktischerweise bot der Pool vor dem Haus eine ungewöhnliche, aber sehr charmante Kulisse. Dort entstanden auch die ersten Familienfotos – eine Mischung aus klassisch und unkonventionell, die perfekt zum Tag passte.
Brautpaarshooting zwischen Almwiese und Bewegung
Für die Portraits des Brautpaars nutzten wir die Berglandschaft in all ihrer Vielfalt. Mal ganz klassisch mit Panorama im Hintergrund, mal in Bewegung, wenn das Paar über die Wiese lief. Ich halte mich bei Reportagen dezent im Hintergrund, aber beim Shooting gebe ich gerne kleine Hinweise – schließlich soll niemand dastehen wie bestellt und nicht abgeholt. Das Ergebnis: natürliche, lebendige Bilder, die den Charakter des Paares widerspiegeln.
Spiele mit Ski und Bettlaken
Natürlich durften auch die berühmten Hochzeitsspiele nicht fehlen. Besonders originell: Der Bräutigam musste mit Skistiefeln und Tourenski, die Augen verbunden, einige Aufgaben meistern. Ein Bild für die Götter – und für die Hochzeitsreportage. Danach folgte das klassische Herz-aus-dem-Bettlaken-Schneiden, das traditionsgemäß etwas weniger sportlich, aber nicht minder unterhaltsam war.
Mehr als nur ein Hochzeitstag
Am Ende dieses Hochzeitstages im Sillberghaus bleibt die Erinnerung an eine Feier, die alles hatte: Natur, Emotionen, Humor und eine Portion Abenteuer. Für mich als Hochzeitsfotograf war es ein Tag, der zeigt, warum ich meinen Beruf so liebe: Weil jede Hochzeit ihre eigene Geschichte schreibt – und ich das Privileg habe, sie in Bildern zu erzählen.

































































