Barock, Braut und Bräutigam mit Langmut
Die Trauung fand in der römisch-katholischen Kirche St. Michael am Pfanzeltplatz im Münchner Stadtteil Perlach statt – ein barockes Schmuckstück, das selbst ohne Brautkleid und Blumenschmuck festlich genug wäre, um in einen Bildband aufgenommen zu werden. Als Hochzeitsfotograf München weiß ich: Wer hier „Ja“ sagt, hat nicht nur einander, sondern auch die Architektur auf seiner Seite.
Der Bräutigam wartete vorne am Altar, geduldig wie ein Mensch, der sein ganzes Leben auf diesen Augenblick gewartet hat… und die letzten zehn Minuten auf das perfekte Ausrichten der Krawatte. Die Braut kam, geführt vom Vater, und damit war klar: „First Look“ gibt’s heute nur für Gäste, die ihre Plätze rechtzeitig gefunden hatten.
Glückwünsche, Luftballons und Gäste mit Sprungkraft
Nach der Trauung begann der obligatorische Glückwünsche-Marathon – eine Mischung aus Begrüßungszeremonie und leichtem Schultertraining. Danach stiegen bunte Luftballons in den Himmel, als ob sie den frisch Vermählten noch schnell signalisieren wollten: „Ab jetzt geht’s bergauf“.
Bei den Gruppenfotos war die Reihenfolge simpel: Zuerst die klassischen Aufnahmen, dann der kreative Teil. Mit den Freunden entstanden Sprungfotos, die die Schwerkraft zeitweise in den Urlaub schickten, und Posen, die wohl nie das Prädikat „seriös“ erhalten werden – und genau deshalb unvergesslich sind.
Feldkirchen – Feiern mit Großraumkomfort
Die Feier zog weiter ins Hotel Bauer in Feldkirchen bei München. Der große Festsaal bietet Platz für 200 Gäste – und an diesem Abend auch für eine gute Portion Tanz, Lachen und gelegentliches Diskutieren darüber, ob die Musikwahl eher „Klassiker“ oder „Jugendsünde“ war.
Vor dem Hotel wiederholten wir das Gruppenfoto mit allen – denn manche Motive verdienen eine zweite Aufführung, und die Gäste hatten zum Glück nichts dagegen, noch einmal so zu tun, als stünden sie ganz zufällig perfekt geordnet beieinander.
Portraits mit Bewegung und ein süßer Schlagabtausch
Nach dem Sektempfang gönnten wir uns eine kleine Portrait-Runde um das Hotel. Dabei gilt für mich: dezent eingreifen, wenn’s hilft, und die schönsten Posen oft in Bewegung finden. Das Brautpaar nahm’s sportlich – und ich meine nicht nur beim Spaziergang, sondern auch beim Lachen.
Später am Abend, als Nachtisch des Hochzeitsmenüs, kam die Hochzeitstorte. Der Anschnitt wurde zum Showkampf: zwei Hände, ein Messer, ein Ziel – und die unausgesprochene Regel, dass es hier nicht um Kuchen, sondern um Prestige geht.
Die Fotobox: Bühne für Nachtgestalten
Und dann war da noch die Fotobox. Ein kleiner Bereich des Saals, ein blauer Hintergrund, Accessoires von der Luftgitarre bis zu Hüten, die wahrscheinlich schon vor Jahrzehnten als „extravagant“ galten. Wie immer verläuft der Kreativitätspegel parallel zum Getränkepegel – gegen Mitternacht entstehen Bilder, die am nächsten Tag für hitzige Debatten sorgen, ob sie in das Hochzeitsalbum oder besser ins Archiv „Privat“ gehören.