Hochzeitsreportage in Gelting und Aufkirchen bei Starnberg

Barock trifft Brautkleid

Ende Juli, Sonne satt, und ich als Hochzeitsfotograf München mittendrin in der Barockkirche St. Benedikt in Gelting – einem kleinen, charmanten Gemeindeteil von Geretsried im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz‑Wolfratshausen. Der Ort hat weniger als 2000 Einwohner, aber eine Kirche, die aussieht, als hätte sie schon immer auf diesen Tag gewartet. Die Braut kam am Arm ihres Vaters herein, der Bräutigam stand vorne – und ja, er sah so aus, als hätte er kurz vergessen, wie man atmet. Musikalisch gab’s Geigen- und Celloklänge, die selbst den härtesten Biergartenstammgast weich werden lassen.

Blumen, Blasen und Bier (in dieser Reihenfolge)

Nach dem Ja‑Wort: Auszug durch ein Spalier aus Blumenblättern und Seifenblasen – ein Moment, der so kitschig schön war, dass er schon wieder cool wurde. Danach ging’s zum Landgasthof zur Post in Aufkirchen. Dort wartete ein Alpenpanorama, das man eigentlich Eintrittspflichtig machen könnte, und Augustiner Bier. In Bayern gilt Bier bekanntlich nicht als Alkohol, sondern als Grundnahrungsmittel – und Augustiner ist in dieser Kategorie schlicht die Königsklasse.

Kleine Flucht mit Aussicht

Zwischen Gratulationen, Brautstraußwurf und Torte schnappte ich mir das Brautpaar für einen Abstecher zum Bismarckturm in Assenhausen, der sich in Sichtweite zum Starnberger See befindet. Dort entstanden die offiziellen Hochzeitsfotos – und ein paar spontane Aufnahmen in Bewegung, weil Liebe nun mal selten stillsteht. Beim Shooting gebe ich gerne kleine Hinweise, aber ohne das Gefühl, dass man gerade in einem Werbespot für Zahncreme gelandet ist.

Wenn Schotten den Takt angeben

Zurück im Saal: Hochzeitsmenü, Brautwalzer – und dann wurde es international. Geführte schottische Formationstänze mit der gesamten Hochzeitsgesellschaft. Wer dachte, er könne sich unauffällig in die Ecke stellen, wurde spätestens nach dem dritten „Alle nach links!“ eines Besseren belehrt.

Musik, die Beine macht

Die Band verstand ihr Handwerk und brachte selbst Gäste auf die Tanzfläche, die vorher noch beteuert hatten, „nicht so die Tänzer“ zu sein. Spätestens nach dem zweiten Augustiner war diese Aussage ohnehin hinfällig.

Ein Kapitel, das man gern nachliest

Diese Hochzeit in Gelting und Aufkirchen war wie ein gutes Buch: spannend, herzlich, mit überraschenden Wendungen – und man ist ein bisschen traurig, wenn es vorbei ist. Als Hochzeitsfotograf am Starnberger See liebe ich es, solche Geschichten festzuhalten. Nicht nur, weil sie schön aussehen, sondern weil sie sich anfühlen wie ein Tag, den man am liebsten in Serie produzieren würde.