Einer der Vorteile, den mein Beruf als Hochzeitsfotograf München mit sich bringt: Man entdeckt Orte, von denen man vorher nicht einmal wusste, dass sie existieren. Schloss Hohenkammer zum Beispiel – ein Anwesen, das wie nebenbei alle Erwartungen an eine stilvolle Hochzeits-Location erfüllt.
An einem angenehm temperierten Samstag im August durfte ich als Hochzeitsfotograf Schloss Hohenkammer eine freie Trauung und die Hochzeitsfeier fotografisch begleiten. Etwa 30 Kilometer nördlich von München gelegen, bietet das Anwesen nicht nur historische Kulisse, sondern auch eine überraschende Vielseitigkeit – inklusive eines Försterhauses, eines Schloss-Innenhofs und eines Lichthofs, der schon beim ersten Betreten das Gefühl vermittelt, man sei versehentlich in einem Architekturmagazin gelandet.
Der Anfang: Brautpaarshooting mit Schlosskulisse und leichtem Schlosseffekt
Der Tag begann mit einem Brautpaarshooting – wie so oft geplant und wie selten komplett zeitig gestartet. Der Bräutigam holte seine elegant gestylte Braut am Alten Försterhaus ab, einem Nebengebäude des Schlosses, das so charmant ist, dass man versucht ist, sich darin häuslich niederzulassen. Für schöne Hochzeitsfotos braucht es manchmal nicht mehr als einen Baum und gutes Licht. Wenn aber ein ganzes Schloss zur Verfügung steht, sagt man natürlich nicht nein.
Die freie Trauung: Plan B, wie er im Buche steht
Eigentlich sollte die Trauung auf der Birkenwiese stattfinden – eine Wahl, die poetischer kaum sein könnte. Doch dank des Regens der Vortage verwandelte sich die Wiese in eine Art romantisches Moorgebiet mit erhöhtem Absatzrisiko. Die Lösung: Der Lichthof des Schlosses. Kathedralenartige Fenster, weiches Licht, dezenter Hall – fast schon spirituell, aber ohne Weihrauch.
Schlossinnenhof, Torte und die Entführung ins Bierstüberl
Der Empfang mit Hochzeitstorte fand im gepflegten Innenhof statt, wo der steinerne Boden keine Diskussionen über Absatzhöhe nötig machte. Danach wurde die Braut in den Haslangkeller entführt – eine urige Location im Bierstüberl-Stil, bei der sich spätestens die Hochzeitsband nicht mehr zurückhielt. Wenn ein Keller vibriert, ist das entweder schlecht für das Gemäuer oder gut für die Stimmung. In diesem Fall: Letzteres.
Der große Saal – große Bühne für kleine Momente
Der Abend führte schließlich in den Großen Saal. Elegant, durchdacht, mit ausreichend Platz für Tanz, Toasts und alle denkbaren Überraschungen, die Gäste so mitbringen, wenn sie die Fotobox entdecken. Die Box stand auf der Galerie – eine hervorragende Aussicht auf Kreativität, stilvolle Absurditäten und die Erkenntnis, dass manche Gäste in Verkleidung ihre eigentliche Berufung finden.
Und während draußen der Schlosspark langsam zur blauen Stunde übergeht, bleibt drinnen das Lächeln – eingefangen mit Kamera und Köpfchen. Als Hochzeitsfotograf freue ich mich, Teil solcher Geschichten zu sein, die nicht in Posen, sondern in echten Augenblicken entstehen.