Heiße Temperaturen, kühle Gewölbe und eine verschwundene Braut – Hochzeitsreportage in Taufkirchen & beim Landgasthof Stahuber

Ein heißer Sommertag mit kühlem Timing

Der Wetterbericht hatte es schon angekündigt: ein Juli-Tag, der eher nach Freibad als nach Hochzeitskleid schrie. Umso besser, dass wir uns bereits am Vormittag für die Brautpaar-Portraits verabredet hatten – noch bevor die Sonne ihre volle Kraft entfaltete. Als Hochzeitsfotograf in München werde ich oft gefragt, wann der beste Zeitpunkt für die Paarfotos ist. Eine universelle Antwort gibt es nicht, aber an diesem Tag war der frühe Start schlichtweg goldrichtig.

Einzug mit besonderem Detail

Gemeinsam zogen Braut und Bräutigam in die Kirche St. Johannes der Täufer ein – begleitet von drei Kindern, die den Einzug zu einem kleinen Schauspiel machten. Zwei Mädchen trugen Kerze und Ringkissen, während der Junge in der Mitte stolz einen kleineren Strauß nach vorne brachte. Man könnte sagen: Die Braut hatte vorgesorgt und den Wurfstrauß gleich mit in die Kirche geschickt. Ein charmantes Detail, das nicht nur praktisch war, sondern auch für ein Schmunzeln bei den Gästen sorgte.

Von der Kirche ins Cabrio

Nach den Glückwünschen vor der Kirche wartete bereits ein standesgemäßes Gefährt: ein Rolls Royce, der das Paar ins Mangfalltal chauffierte. Ziel war der Landgasthof Stahuber in Thal bei Feldkirchen-Westerham – eine Location, die rustikalen Charme mit bayerischer Gastfreundschaft verbindet.

Empfang mit Musik und kühlen Getränken

Am Stahuber angekommen, wurde das Brautpaar von einer Hochzeitsband empfangen. Auf der Sonnenterrasse gab es Sekt, Häppchen und – für die Bierfraktion – natürlich auch Hopfenkaltgetränke. Für das große Gruppenfoto bot sich mir als Fotograf eine erhöhte Position in der Einfahrt zur Scheune – ein kleiner Balanceakt, aber die Mühe lohnte sich.

Gewölbesaal, Walzer und Torte

Der Einzug in den kühlen Gewölbesaal war eine Wohltat nach der Sommerhitze. Kaum angekommen, eröffnete das Paar mit dem Brautwalzer die Feierlichkeiten. Direkt danach folgte der Anschnitt der dreistöckigen Hochzeitstorte – die Kinder standen bereits mit gezückten Gabeln bereit, als hätten sie heimlich den Countdown mitgezählt.

Worte, Bilder und ein kurzer Schreckmoment

Bei Kaffee und Kuchen hielt der Vater des Bräutigams eine Rede, die zwischen rührend und humorvoll pendelte – eine Gratwanderung, die er souverän meisterte. Danach nutzten wir die Gelegenheit für weitere Gruppenfotos im Freien. Doch plötzlich war die Braut verschwunden. „Entführt“ oder, wie man in Bayern sagt, „verzogn“.

Der Bräutigam musste sich der Tradition stellen: Kopftuch und Besen inklusive. Immerhin blieb er erkennbar – was nicht immer selbstverständlich ist. Nach erfolgreicher „Rettung“ seiner Braut ging die Feier endgültig in den ausgelassenen Teil über.

Ein Ort mit Charakter

Der Landgasthof Stahuber ist eine Location, die ich als Hochzeitsfotograf in Oberbayern besonders schätze. Der Gewölbesaal bietet nicht nur eine angenehme Temperatur im Sommer, sondern auch eine Atmosphäre, die zwischen urig und festlich changiert. Die Kombination aus Terrasse, Stadl und Scheune eröffnet viele Möglichkeiten für abwechslungsreiche Fotos – von klassischen Gruppenbildern bis hin zu spontanen Momentaufnahmen.

Persönlicher Rückblick

Diese Hochzeit hatte alles, was eine gute Reportage ausmacht: Emotionen, Traditionen, kleine Überraschungen und eine Prise Humor. Für mich als Hochzeitsfotograf in München war es eine Freude, diesen Tag zu begleiten – nicht nur wegen der besonderen Locations, sondern vor allem wegen eines Brautpaars, das mit seiner Herzlichkeit und Gelassenheit den Ton für die gesamte Feier gesetzt hat.