Ein Augusttag wie aus dem Bilderbuch
Es gibt Orte, die wirken wie dafür gemacht, Hochzeiten in ein Märchen zu verwandeln – und Schloss Blutenburg gehört zweifellos dazu. An diesem warmen Augusttag durfte ich als Hochzeitsfotograf in München ein Brautpaar in der kleinen, von der Würm umflossenen Schlossanlage begleiten. Eingebettet im Westen Münchens, im Stadtteil Obermenzing, liegt das ehemalige Jagdschloss so idyllisch, dass selbst die nahe Auffahrt zur Stuttgarter Autobahn nicht die Illusion stört – solange man die Fenster geschlossen hält.
Trauung mit individuellem Touch
Wer sich hier kirchlich trauen möchte, bringt den Pfarrer seines Vertrauens einfach selbst mit, denn die Schlosskapelle hat keinen eigenen Geistlichen. Diese Freiheit verleiht den Trauungen oft eine sehr persönliche Note.
Nach dem Ja‑Wort begann das klassische Pflichtprogramm: Hochzeitstauben, Glückwünsche, Gruppenfoto – und natürlich das Anschneiden der Hochzeitstorte. In diesem Fall eine vierstöckige Pracht mit üppigen Himbeeren, bei der so mancher Gast innerlich um einen besonders großen Tortenanteil betete. Das Brautpaar fütterte sich anschließend gegenseitig – ein Brauch, der in Bayern und anderswo als süße Geste gilt (buchstäblich und im übertragenen Sinn).
Perfekte Kulisse für das Brautpaarshooting
Wenn die Gäste mit Kaffee und Kuchen versorgt sind, ist das ein idealer Zeitpunkt für ein paar ungestörte Brautpaar-Fotos. Der Schlosshof mit seinen Apfelbäumen, der großen Linde und dem kleinen See vor der Kulisse des Schlosses bietet eine Szenerie, die man nicht künstlich inszenieren muss. Wir nutzten die Gelegenheit für Aufnahmen in Bewegung und kleine, angeleitete Posen – ohne den Zauber des Moments zu stören.
Sommerlaune im Schlosshof
Während im Hintergrund Luftballons in bunten Farben gen Himmel stiegen, genossen die Gäste das herrliche Wetter im Innenhof. Lachen, angeregte Gespräche und klirrende Gläser erfüllten den Platz, während im Saal oben bereits alles für das Abendessen vorbereitet wurde.
Feiern unterm Dachgebälk
Unser Saal lag im Dachgeschoss, wo die rustikale Holzbalkenkonstruktion eine Stadelatmosphäre erzeugte – allerdings mit weniger Heu und deutlich besserem Catering.
Kurz vor dem Essen überraschte eine Gruppe Gäste das Brautpaar: Alle trugen blonde Perücken. Warum? Das weiß ich bis heute nicht. Aber es hatte Stil – zumindest mehr Stil, als ich jemals mit einer Kamera im Gesicht haben könnte. Ich konzentrierte mich also wieder auf meinen Part: Momente festhalten, die in Erinnerung bleiben.