Mit Kutsche, Kastanien & Kirchentreppe – eine Hochzeit in der Hirschau München

Ein sonniger Septembertag in München

Es gibt Tage, an denen München einfach alles richtig macht. Mitte September, die Sonne strahlt, die Wiesn startet – und irgendwo zwischen Hofgarten und Hirschau sagt ein Paar „Ja“. Als Hochzeitsfotograf München durfte ich diesen Tag begleiten, und er hatte alles, was man sich wünscht: Romantik, Humor und ein Bräutigam, der beim Bierfassanstich fast so souverän war wie der Oberbürgermeister auf der Theresienwiese. Fast.

Brautpaarshooting im Hofgarten

Der Tag begann im Hofgarten am Odeonsplatz. Ein Ort, der für Hochzeitsfotos fast schon unverschämt fotogen ist: Symmetrische Arkaden, gepflegte Blumenbeete, das Dianatempelchen in der Mitte – und dazu das sanfte Licht am Vormittag. Hier lassen sich klassische Porträts ebenso gut umsetzen wie lebendige Aufnahmen in Bewegung. Mein Brautpaar hatte sich bewusst für ein Shooting vor der Trauung entschieden. Vorteil: Die Frisur sitzt noch perfekt, die Nerven sind frisch, und man kann den restlichen Tag entspannt genießen.

Mit der Kutsche durch den Englischen Garten

Nach den ersten Bildern wartete bereits die Pferdekutsche. Im Englischen Garten darf übrigens nur eine einzige Kutscherei offiziell fahren – die Kutscherei Holzmann. Ein charmantes Detail, das den Moment noch besonderer macht. Die Fahrt führte uns vorbei am Monopteros, wo eines meiner Lieblingsfotos des Tages entstand: das Brautpaar, die Kutsche, und im Hintergrund Münchens wohl bekanntester Tempel. Ein Bild, das fast schon nach Postkarte schreit – wenn Postkarten nicht längst von Instagram verdrängt worden wären.

Die Trauung in St. Sylvester Schwabing

Die Kirche St. Sylvester in Schwabing ist nicht nur architektonisch beeindruckend, sondern auch logistisch praktisch: Die breite Treppe davor eignet sich hervorragend für das große Gruppenfoto. Kaum angekommen, schnappten sich vier junge Damen die Schleppe der Braut und nahmen ihre Aufgabe mit einer Ernsthaftigkeit wahr, die man sonst nur bei Security‑Teams auf Staatsbesuchen sieht. Während der Trauung hielten sie sich zurück, doch beim Auszug und beim Gruppenfoto waren sie sofort wieder im Einsatz.

Empfang und Feier in der Hirschau

Von der Kirche ging es weiter zur Hirschau, einem traditionsreichen Ort mitten im Englischen Garten. Der Sekt­empfang fand auf der Terrasse statt, umgeben von alten Kastanienbäumen, die an diesem Spätsommertag für angenehmen Schatten sorgten. Zum Anschneiden der Hochzeitstorte wechselte die Gesellschaft ins große Partyzelt, bevor am Abend im eleganten Festsaal gefeiert wurde.

Die Hirschau ist übrigens nicht nur für Hochzeiten bekannt, sondern auch für ihren Biergarten – einer der schönsten Münchens. Für die Hochzeitsgesellschaft war das ein zusätzlicher Bonus: Wer zwischendurch Lust auf ein wenig bayerische Biergartenatmosphäre hatte, musste nur ein paar Schritte gehen.

Bierfass, Funken und ein Hauch von Wiesn

Ein besonderes Highlight: Vor der Torte stand der traditionelle Bierfassanstich durch den Bräutigam. Das Bier sprühte dabei ähnlich enthusiastisch wie die Funken des Mini‑Feuerwerks auf der Hochzeitstorte. Ob er weniger Schläge gebraucht hat als der Oberbürgermeister beim offiziellen Wiesn‑Anstich, bleibt unklar. Sicher ist nur: Er hat es geschafft, ohne „Ozapft is“ zu rufen – was die Gäste vermutlich verschmerzen konnten.

Kleine Gruppen, große Momente

Nach dem großen Gruppenfoto auf der Kirchentreppe nutzten wir die Hirschau für kleinere Gruppenbilder. Solche Momente sind oft entspannter, persönlicher und bieten Gelegenheit für spontane Szenen. Und genau diese Mischung aus offiziellen Bildern und kleinen, ungestellten Augenblicken macht eine Hochzeitsreportage lebendig.

Zwischen Kutschfahrt und Bierfass – ein Hochzeitstag voller Geschichten

Am Ende dieses Tages hatte ich nicht nur hunderte Bilder auf der Speicherkarte, sondern auch das sichere Gefühl: Diese Hochzeit wird allen Beteiligten lange in Erinnerung bleiben. Sonne, Kutsche, Kastanien, Bierfass und eine Braut, deren Schleppe gleich viermal abgesichert war – das ist eine Kombination, die man nicht so schnell vergisst.