Von Singapur nach Fischbachau – eine Hochzeit zwischen Wendelstein und Schnapsgläsern

Eine Hochzeit zwischen Alpenpanorama und Fernost

Manchmal bringt das Leben Menschen zusammen, die auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein könnten – und genau das macht Hochzeiten so spannend. Bei dieser deutsch-singapurianischen Hochzeit in Fischbachau durfte ich als Hochzeitsfotograf dabei sein. Der kleine Ort im Leitzachtal, südlich von Rosenheim und unweit von Schliersee und Spitzingsee, bot die perfekte Kulisse: bayerische Traditionen, alpine Landschaft und ein Hauch von internationalem Flair.

Trauung in der St. Martin Kirche

Die Trauung fand in der St. Martin Kirche mitten im Ort statt. Der Bräutigam wartete vorne, während die Braut – von ihrem Vater geführt – den Mittelgang entlangschritt. Begleitet wurde die Zeremonie von Orgel und Trompete, was der ohnehin festlichen Stimmung noch eine zusätzliche Portion Glanz verlieh.

Nach dem Ja-Wort und den Gratulationen wartete draußen bereits die offene Kutsche. Bei strahlendem Herbstwetter fuhr das Brautpaar durch Fischbachau in Richtung Aurachhof – ein Anblick, der nicht nur die Hochzeitsgäste, sondern auch zufällige Spaziergänger zum Lächeln brachte.

Der Aurachhof – Parkanlage mit Wendelsteinblick

Der Aurachhof ist eine Hochzeitslocation, die man fast als Geheimtipp bezeichnen könnte. Eingebettet in eine 25.000 m² große Parkanlage, mit Blick auf den Wendelstein und die umliegenden Berge, bietet er alles, was man sich für eine Feier wünscht. Der Sektempfang fand im Garten statt, wo die Gäste nicht nur mit Sekt, sondern auch mit der Aussicht verwöhnt wurden.

Natürlich durfte auch die Hochzeitstorte nicht fehlen – eine mehrstöckige Kreation, die bereits beim Anschneiden mit einem kleinen Minifeuerwerk überraschte. Ein Vorgeschmack auf das, was später noch folgen sollte.

Brautpaarshooting im Park

Zwischendurch nutzten wir die Gelegenheit für ein Brautpaarshooting in der Parkanlage. Zwischen alten Bäumen, geschwungenen Wegen und dem Panorama des Wendelsteins entstanden natürliche und lebendige Aufnahmen. Ein paar Fotos in Bewegung, ein paar stille Momente – genau die Mischung, die eine Hochzeitsreportage lebendig macht.

Bayerisches Brauchtum trifft internationale Gäste

Ein Highlight des Nachmittags war die Aufführung des örtlichen Trachtenvereins. Schuhplattler, drehende Dirndl und das rhythmische Knallen der Peitschen sorgten für staunende Gesichter bei den Gästen aus Singapur. Und weil bayerische Hochzeiten ohne Holzstammsägen kaum denkbar sind, durfte auch dieses Ritual nicht fehlen. Die Braut meisterte die Aufgabe mit Bravour – und mit einem Lächeln, das zeigte: Bayern kann man auch ohne Sprachkurs verstehen.

Geschenke, Schnaps und ein wenig Logistik

Wie in Bayern üblich, wurden die Geschenke am Ende des Abends übergeben. Die Gäste stellten sich in einer Schlange an, überreichten ihre Präsente – und bekamen im Gegenzug einen Schnaps. Eine Tradition, die bei den asiatischen Gästen für große Begeisterung sorgte. Man könnte fast sagen: Der Schnaps war das universelle Verständigungsmittel des Abends.

Tanz, Reden und ein Feuerwerk zum Finale

Nach den ersten Reden und dem Brautwalzer ging es in den festlich geschmückten Saal. Das Abendessen wurde serviert, die Tanzfläche eröffnet, und die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt. Doch das eigentliche Finale wartete draußen: Ein professionelles Feuerwerk, das in der Parkanlage des Aurachhofs gezündet wurde. Zwischen bunten Lichtern und funkelndem Himmel endete dieser Tag so spektakulär, wie er begonnen hatte.

Zwischen Leitzachtal und Lebensfreude

Wenn ich an diese Hochzeit zurückdenke, sehe ich nicht nur die Berge, die Kirche und das Feuerwerk. Ich sehe zwei Menschen, die ihre Kulturen zusammengeführt haben – mit Humor, Herzlichkeit und einer großen Portion Lebensfreude. Für mich als Hochzeitsfotograf in Fischbachau war es ein Tag, der zeigt, wie wunderbar unterschiedlich und gleichzeitig verbindend Hochzeiten sein können.