Ein See, der fast zu schön ist, um wahr zu sein
Der Eibsee bei Grainau ist einer dieser Orte, an denen man sich fragt, ob die Natur nicht vielleicht doch ein wenig übertrieben hat. Kristallklares Wasser, kleine Inseln, die aussehen wie aus einem Märchenbuch, und im Hintergrund die Zugspitze, die das Ganze mit einem gewissen „dramatischen Ernst“ abrundet. Wer hier heiratet, hat die Latte für alle zukünftigen Hochzeitsgäste ziemlich hochgelegt.
Die Überfahrt – Romantik trifft Muskelkater
Die Trauung auf der Maximiliansinsel war das Herzstück dieser Hochzeit. Damals noch standesamtlich möglich, heute zumindest für freie Trauungen eine Option, sofern man das mit dem Eibsee-Hotel klärt.
Das Brautpaar und einige Gäste entschieden sich für die romantische Variante: das Ruderboot. Ein charmantes Detail – zumindest für alle, die nicht selbst rudern mussten. Der Standesbeamte hingegen setzte auf Motorisierung. Man könnte sagen: ein Sinnbild für deutsche Bürokratie – effizient, aber weniger poetisch.
Musik, Blockhütte und ein Hauch Abenteuer
Auf der Insel angekommen, wurden wir von einer kleinen Band empfangen. Vor der Blockhütte entstand sofort eine Atmosphäre, die irgendwo zwischen „Bergromantik“ und „Festival im Kleinformat“ lag. Für mich als Hochzeitsfotograf war es ein Geschenk: Emotionen, Natur und ein Hauch Abenteuer – alles in einem Bild.
Zurück an Land – Traditionen mit Augenzwinkern
Nach der Rückkehr wartete am Anlegesteg das klassische Blumenspalier. Und natürlich das berühmte Herz aus dem Bettlaken, durch das der Bräutigam seine Braut tragen durfte. Eine Tradition, die vermutlich noch aus einer Zeit stammt, in der Fitnessstudios nicht erfunden waren.
Kaffee, Kuchen und Tortenarchitektur
Im Seegarten des Hotels ging es weiter mit Kaffee und Kuchen. Die Hochzeitstorte war eine kleine architektonische Meisterleistung: eine große Herztorte, flankiert von drei kleineren, fruchtigen Varianten. Ein Ensemble, das fast zu schade zum Anschneiden war – aber nur fast.
Ballons mit Symbolkraft
Ein besonders schöner Moment: das Steigenlassen der Herzballons. Anders als üblich bekam nicht jeder Gast einen einzelnen Ballon, sondern das Brautpaar erhielt das gesamte Bündel. Gemeinsam ließen sie es steigen – ein Bild, das nicht nur auf den Fotos eindrucksvoll wirkt, sondern auch symbolisch: Manchmal ist es eben besser, wenn man die Dinge zusammen in die Luft gehen lässt.
Ein Ort, der in Erinnerung bleibt
Der Eibsee ist mehr als nur eine Hochzeitslocation. Er ist ein Erlebnis, das Romantik, Natur und eine Prise Abenteuer vereint. Wer hier heiratet, nimmt nicht nur schöne Fotos mit nach Hause, sondern auch Geschichten, die man noch lange erzählen wird – sei es vom Rudern, vom Blumenspalier oder von der Torte, die fast zu perfekt war.
Und für mich als Hochzeitsfotograf war es wieder einmal die Bestätigung: Es sind nicht nur die großen Gesten, die zählen, sondern die kleinen Momente dazwischen – und die fange ich am liebsten ein.







































































