Hochzeit in Bad Tölz – zwischen Maßkrug und Maria Himmelfahrt

Ein warmer Augusttag, schwül genug, um die Frisur herauszufordern, aber nicht so heiß, dass man sich nach einem Ventilator sehnt. Die Stimmung beim Eintreffen in Bad Tölz war erwartungsvoll – eine deutsch-schweizerische Hochzeit mit allem, was dazugehört: Charme, Herzlichkeit und einem Hauch Alpenromantik.

Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt & ViCulinaris – zwei Orte, ein Fest

Die kirchliche Trauung fand in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt statt – ein Ort, der nicht nur architektonisch beeindruckt, sondern auch akustisch. Die Orgel klang, als hätte sie sich extra für diesen Tag frisch gestimmt. Die Kirche liegt zentral, mit Blick auf die Altstadt, und bietet durch ihre hohen Fenster ein Lichtspiel, das Fotografenherzen höher schlagen lässt.

Nur wenige Gehminuten entfernt liegt das ViCulinaris, Teil des Hotel Kolbergarten. Ein Restaurant mit Garten, Terrasse und einem Festsaal, der sich nicht entscheiden kann, ob er lieber elegant oder gemütlich sein möchte – also ist er beides. Die Gäste konnten sich frei zwischen Lounge und Tanzfläche bewegen, was zu einer angenehmen Mischung aus Feierlaune und Entspannung führte.

Dirndl, Fingerhakeln und ein Abstecher zur Isar

Nach der Trauung nutzte ich die Gelegenheit, mit dem Brautpaar noch einen kurzen Abstecher zur Isar zu machen – ein Ort, der sich für Hochzeitsfotos anbietet, als hätte er einen Vertrag mit Hochzeitsfotografen aus München. Währenddessen bereiteten die Gäste den Empfang vor. Einige schlüpften in Dirndl und Lederhosen, wobei die Definition von „Tracht“ großzügig ausgelegt wurde – aber mit Stil und Humor.

Der Empfang im Garten war begleitet von einem leichten Sommerregen, der sich unter den großen Bäumen höflich zurückhielt. Die Stimmung blieb heiter, nicht zuletzt dank der kleinen Wettbewerbe, die das Brautpaar absolvierte: Maßkrug stemmen, Fingerhakeln und Stiefelweitwurf. Man hätte meinen können, es ginge um die bayrische Olympiade – aber mit deutlich mehr Lachen.

Musik, Gespräche und ein Drink auf der Terrasse

Der Abend führte in den Festsaal, wo die Hochzeitsband bereits wartete. Die Musik war tanzbar, aber nicht aufdringlich – genau wie die Gäste, die sich zwischen Tanzfläche und Terrasse verteilten. Wer eine Pause brauchte, konnte sich mit einem Drink in die Lounge-Sessel sinken lassen und dem Treiben zusehen. Es war ein Fest, das sich nicht in Superlativen ausdrücken lässt, sondern in kleinen Momenten: ein Lächeln, ein spontaner Tanz, ein stiller Blick zwischen Braut und Bräutigam.

Warum diese Hochzeit bleibt

Was mir besonders in Erinnerung bleibt? Die Mischung aus Leichtigkeit und Tiefe. Die Gäste, die mit Humor und Herzlichkeit feierten. Das Brautpaar, das sich nicht nur gegenseitig, sondern auch den Moment liebte. Und die Orte – Bad Tölz, die Stadtpfarrkirche, das ViCulinaris – die sich wie Kulissen eines Films anfühlten, in dem ich das Privileg hatte, den Tag fotografisch zu begleiten – ganz ohne Regie, versteht sich. Die einzige Ausnahme: das Brautpaarshooting, bei dem ich mit kleinen Hinweisen und Ideen für natürliche Posen unterstütze. Der Rest des Tages gehört ganz den Menschen, den Momenten und der Geschichte, die sich von selbst entfaltet – genau so entstehen die besten Hochzeitsreportagen.