Ein heißer Sommertag in Aufkirchen
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Aufkirchen thront auf einem Hügel über dem Starnberger See. An diesem Tag Ende Juni schien die Sonne so entschlossen, als wolle sie selbst Gast der Hochzeit sein. Für mich als Hochzeitsfotograf München bedeutete das: viel Licht, viel Schweiß und die Erkenntnis, dass Schattenplätze bei einer Trauung nicht nur Luxus, sondern überlebenswichtig sind.
Vor der Kirche begann der Tag für mich mit dem „Getting Ready“ der Braut. International klingt das nach Glamour, in Bayern heißt es schlicht: „Die Braut richtet sich her.“ Beides stimmt – und beides ist fotografisch spannend.
Ein Bräutigam mit Brautstrauß
Der Bräutigam wartete am Kircheneingang, den Brautstrauß fest in der Hand. Ein Bild, das gleichzeitig romantisch und leicht komisch wirkt – schließlich sieht man Männer selten so andächtig mit Blumen stehen. Als die Braut kam, verwandelte sich die Nervosität in ein Lächeln, und gemeinsam zogen sie in die Kirche ein.
Die musikalische Begleitung aus Harfe und Gitarre war so ungewöhnlich, dass man fast ein Filmteam erwartet hätte. Stattdessen traten zwei Videografen im Freizeitlook auf – so dezent wie ein Staubsauger im Opernhaus. Ob Brautpaare eigentlich ahnen, was es bedeutet, wenn neben dem Fotografen auch noch zwei Videografen gleichzeitig durch die Kirche turnen? Ich habe da meine Zweifel – und halte mich an mein eigenes Credo: still beobachten, nicht kommentieren.
Von der Kirche zur Alm – im Autokonvoi
Nach der Trauung setzte sich ein fröhlicher Autokonvoi in Bewegung. Ziel: die Sprengenöder Alm in Eurasburg bei Wolfratshausen, rund 40 Kilometer südlich von München. Ein Landgasthof, der sich an diesem Tag von seiner besten Seite zeigte.
Die große Sonnenterrasse bot nicht nur Schatten (endlich!), sondern auch einen atemberaubenden Blick über das Loisachtal bis hin zu Karwendel und Breitenstein. Wer hier feiert, bekommt quasi ein Panoramabild gratis dazu – und als Hochzeitsfotograf freut man sich über eine Kulisse, die fast schon zu schön ist, um sie nicht ständig zu fotografieren.
Gratulationen, Gruppenfoto und Torte
Die Gratulationen fanden im Schatten statt – eine Entscheidung, die vermutlich mehr Leben gerettet hat als so mancher Erste-Hilfe-Kurs. Danach das Gruppenfoto: ein Moment, in dem man als Fotograf gleichzeitig Dirigent, Animateur und Geduldstrainer ist.
Die Torte wurde feierlich angeschnitten und gegenseitig gefüttert. Ein Ritual, das irgendwo zwischen Romantik und leichtem Survival-Training liegt – schließlich muss man den Löffel im richtigen Moment erwischen.
Brautpaarshooting mit Bewegung
Als die Gäste mit Kaffee und Kuchen beschäftigt waren, nutzten wir die Gelegenheit für das Brautpaarshooting. Hier verlasse ich meinen dezenten Hintergrundmodus und gebe ein paar Hinweise. Ein bisschen Bewegung, ein paar kleine Regieanweisungen – und schon entstehen Bilder, die aussehen, als wären sie ganz von selbst passiert.
Luftballons, Fackeln und Tanz
Am Nachmittag stiegen Herzchenluftballons in den Himmel. Später wurden Fackeln in Herzform entzündet – ein Bild, das so kitschig hätte sein können, wenn es nicht gleichzeitig so schön gewesen wäre.
Zum Abendessen gab es Kaiserschmarrn. Ein Dessert, das in Bayern ungefähr denselben Stellenwert hat wie der Brautstrauß: unverzichtbar. Danach eröffnete das Brautpaar mit dem Walzer die Tanzfläche, und die Party nahm Fahrt auf. Spiele, Lachen, Tanzen – alles, was eine Hochzeit lebendig macht.
Kleine Momente, große Erinnerungen
Am Ende dieses Tages blieb nicht nur die Aussicht im Gedächtnis, sondern vor allem die vielen kleinen Szenen: der Bräutigam mit dem Strauß, die Musik in der Kirche, die Gäste im Schatten, die Ballons am Himmel.
Als Hochzeitsfotograf in München und Umgebung habe ich schon viele Feiern begleitet. Jede Hochzeit ist anders, aber die besten haben eines gemeinsam: Sie sind nicht perfekt – und genau deshalb unvergesslich.


































































