Ein Auftakt in Schwabing
Die Hochzeit begann in Schwabing, genauer gesagt in der evangelischen Erlöserkirche an der Nordseite der Münchner Freiheit. Ein Ort, der nicht nur architektonisch beeindruckt, sondern auch eine gewisse Gelassenheit ausstrahlt – was bei Hochzeiten bekanntlich nicht immer selbstverständlich ist. Schon zwei Stunden vor dem Traugottesdienst traf ich mich dort mit meinem Brautpaar, um die ersten Hochzeitsfotos aufzunehmen.
Wir nutzten die Gelegenheit für einen kleinen Spaziergang durch Schwabing und den Englischen Garten. Dabei entstanden die Brautpaarfotos fast nebenbei – so, wie es am schönsten ist: natürlich, ungestellt und mit einer Prise Münchner Lebensgefühl. Von der Feilitzschstraße führte uns der Weg zum Kleinhesseloher See, wo die Enten zwar nicht offiziell gebucht waren, aber dennoch zuverlässig ihre Auftritte hatten. Anschließend ging es in einem großen Bogen zurück zur Kirche an der Ungererstraße.
Einzug mit doppeltem Boden
Die Trauung selbst hatte einen besonderen Charme: Das Brautpaar zog gemeinsam mit dem Pfarrer in die Kirche ein – und am Ende in gleicher Weise wieder aus. Ein schönes Bild, das nicht nur symbolisch, sondern auch fotografisch einiges hergibt. Für den Sektempfang und die Glückwünsche nach der Trauung bot der Garten der Kirche die perfekte Kulisse. Zwischen Rosenbüschen und sommerlichem Licht ließ sich wunderbar anstoßen, plaudern und natürlich fotografieren.
Von Schwabing nach Moosach
Nach dem kirchlichen Teil führte der Weg weiter nach München Moosach, genauer gesagt in die Neue Fasanerie. Ein Traditionslokal, das in den historischen Gemäuern der ehemaligen königlichen Fasanenzucht untergebracht ist. Schon die Lage ist bemerkenswert: in unmittelbarer Nähe zum Nymphenburger Schlosspark und dem Botanischen Garten, am Rand des idyllischen Hartmannshofer Parks.
Die Fasanerie bietet gleich zwei Welten: einen von Kastanien gesäumten Biergarten, der an warmen Tagen fast schon ein Pflichtprogramm ist, und eine rustikale Tenne, in der auch größere Hochzeitsgesellschaften ausreichend Platz finden. Für mich als Hochzeitsfotograf in München ist diese Location immer wieder ein Highlight – nicht zuletzt, weil sie so viele unterschiedliche Stimmungen ermöglicht.
Getränke mit Augenzwinkern
Beim Empfang in der Fasanerie wurden die Gäste mit Hugo und Aperol Sprizz begrüßt. Für die Kinder gab es Getränke, die täuschend ähnlich aussahen – was für einige amüsierte Blicke sorgte. Und natürlich darf man in Bayern nie vergessen: Wer mit den aktuellen „In-Getränken“ nichts anfangen kann, findet im Biergarten immer noch das ewige In-Getränk – Bier. Ein Klassiker, der sich hartnäckig jeder Modeerscheinung widersetzt.
Gruppenfotos mit Charakter
Nach dem Empfang war es Zeit für die Gruppenfotos. Mal klassisch, mal lustig, mal in ungewöhnlichen Konstellationen – und natürlich auch das obligatorische Foto mit allen Gästen. Solche Momente sind für mich immer kleine Highlights, weil sie zeigen, wie unterschiedlich Menschen miteinander umgehen: von der ernsthaften Pose bis zum spontanen Lachen, das kein Fotograf der Welt inszenieren könnte.
Erinnerungen, die bleiben – auch ohne Filter
Am Ende dieses Tages bleibt für mich die Erinnerung an ein herzliches Brautpaar, eine entspannte Gesellschaft und Locations, die unterschiedlicher kaum sein könnten: die urbane Eleganz Schwabings und die bodenständige Gemütlichkeit Moosachs. Für mich als Hochzeitsfotograf in München ist genau diese Mischung das Salz in der Suppe – oder, um im Bild zu bleiben, der Schaum auf dem Bier.